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Entspannung
Warum Entspannung so wichtig ist.
PHASEN DER STARKEN BELASTUNG GEHÖREN ZUM ALLTAG DAZU
Entspannung ist neben den schon beschriebenen Bausteinen Bewegung sowie gesunder Ernährung das zweite von drei wichtigen Elementen auf dem Weg zu mehr Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden. Insbesondere Stress, länger andauernde Belastungen oder auch Probleme und Sorgen führen zu Anspannung und zehren an den Nerven.
Die Auswirkungen können Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Ohrgeräusche, Bluthochdruck, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen oder eine Schwächung des Immunsystems sein. Wenn wir geistig und körperlich aktiv sind, spannt sich unsere Muskulatur an. Im Normalfall geht die Anspannung nach der Aktivität wieder in Entspannung über.
Besonders in Phasen andauernder Belastung ist es ratsam, auf bewährte Maßnahmen zur Entspannung zurückzugreifen, damit das natürliche Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung wiederhergestellt wird.
ORGANISCHE VERÄNDERUNGEN BEI AKUTEM STRESS

Gehirn: Die belastende Situation wird als Bedrohung angesehen, ein Stress-Alarm wird ausgelöst, Denk- und Gedächtnisleistungen erhöhen sich.

Lunge: Die Bronchien weiten sich und die Atmung wird schneller, die Lungen nehmen mehr Sauerstoff auf, den die Zellen für die erhöhte Belastung brauchen.

Herz: Puls und Blutdruck steigen, das Herz pumpt schneller und stärker, um Sauerstoff und Nährstoffe schneller zu den Zellen zu transportieren.

Nebennieren: Hier werden nun verstärkt Stresshormone ausgeschüttet (Adrenalin und Cortisol, Noradrenalin über das vegetative Nervensystem).

Leber: Gespeicherter Zucker wird als zusätzlicher Treibstoff für die Muskeln ins Blut abgegeben.

Darm: Für diese Situation unwichtige Vorgänge, wie Verdauung, werden zurückgestellt, die gespeicherte Energie steht dann den Muskeln zur Verfügung.

Muskeln: Blutgefäße weiten sich aus, Muskeln werden besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Der Körper kann diesen Zustand jedoch nicht dauerhaft erhalten. Bei Dauerstress verbleibt der Körper kontinuierlich in dieser Phase, das macht auf Dauer krank.

DER MENSCH BESITZT EINEN ANGEBORENEN ALARMMECHANISMUS

In stressigen Situationen werden lebenserhaltende Funktionen mobilisiert. Wichtige Körperfunktionen werden aufrechterhalten. Dabei steigen die Körpertemperatur und der Blutdruck. Normalerweise erfolgt nach solch einer Anspannung die Phase der Entspannung, Relaxation genannt. Durch die Relaxation wird der Gleichgewichtszustand im Körper wiederhergestellt.

In einer Situation ruhig zu bleiben, also entspannt zu reagieren, ist daher nicht angeboren. Diese Fähigkeit muss erlernt werden und entsteht durch regelmäßiges Training. Hält eine Anspannungsphase jedoch länger an, belastet es den Organismus und kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Ein bis zwei Mal täglich 10-20 Minuten können sehr gesundheitsförderlich sein. Ein sichtbarer Erfolg stellt sich jedoch erst nach einigen Wochen regelmäßiger Anwendung und Übung ein. Entspannungsübungen und -methoden sind vielfältig anwendbar. So können Sie beispielsweise bei akuten Schmerzen (Spannungskopfschmerz) oder auch bei Schlaflosigkeit angewandt werden. Entspannungsübungen aktivieren zudem das Immunsystem.

Hilfreich sind Achtsamkeitsübungen. Einfache Atemübungen verhindern beispielsweise schon, dass man auf eine belastende Situation unkontrolliert reagiert.

WELCHE VERÄNDERUNGEN SIND WICHTIG, UM DAS STRESS-LEVEL ZU SENKEN?
Stress wird es immer geben. Ganz ohne Stressphasen wird man nie durch den Alltag kommen, jedoch kann man ein Verständnis entwickeln, wie man in bestimmten Stresssituationen reagiert. Die eigene Haltung im Umgang mit Stress hat man selbst in der Hand.

Wichtig dabei zu wissen ist, dass eine bestimmte Region im Gehirn in Stress-Phasen besonders aktiv wird. Dabei kann es durchaus passieren, dass der bekannte Tunnelblick oder Emotionen wie Angst und Wut die Oberhand erlangen. Diese Reaktionen beeinflussen unser Handeln bei Dauerstress. Wir sind dann gehetzt und emotional aufgewühlt. Das ist für unser Handeln leider nicht sehr hilfreich, denn in dieser Stimmung können wir keine guten Entscheidungen treffen bzw. Lösungen für die Stress-Situation.

Daher ist es gut zu lernen, wie man in solchen Situationen tief durchatmet. Dann sind wir in der Lage abzuwägen, zu beurteilen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

ENTSPANNEN HEISST LOSLASSEN KÖNNEN
Ziel der Entspannung ist es, die Gedanken des Alltags (z. B.: Erwartungsangst, Befürchtungen, Denkschleifen, Zeitdruck usw.) für einen Moment zu durchbrechen. Durch Entspannung wird unser „Kopf wird wieder frei“, die Konzentrationsfähigkeit verbessert sich und es werden innere Ruhe, Gelassenheit sowie letztendlich Zufriedenheit hergestellt.

Entspannungsmethoden helfen dabei, Verhaltensmuster zu erlernen, um in zukünftigen Situationen ruhiger und gelassener zu reagieren. Zudem schützt Entspannung vor Reizüberflutung. Auch das Selbstbewusstsein wird durch die Fähigkeit, mit Situation gelassen umzugehen, gestärkt. Dadurch werden wiederum Selbstwirksamkeit und Resilienz gestärkt.

Maßnahmen zur Entspannung und Stressbewältigung werden zunehmend von Krankenkassen gefördert und somit bezuschusst. Fragen Sie doch einmal bei Ihrer Krankenkasse nach.

Übrigens: Dauernde Entspannung ist auch nicht optimal. Denn gerade ein regelmäßiger Wechsel von Anspannung und Entspannung tut unserer Gesundheit gut.