Ich möchte ein harmonisches Miteinander
RESPEKTVOLLES MITEINANDER – AUSWIRKUNGEN AUF DIE PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Für einen harmonischen Familienalltag spielt ein respektvoller Umgang miteinander eine wichtige Rolle. Respekt war schon immer eine wichtige Tugend der Kinder den Eltern gegenüber. Doch auch die Eltern sollten ihre Kinder mit Respekt behandeln. Aber wie bringe ich es meinen Kindern bei? Ganz einfach! Ein respektvoller Umgang beginnt immer bei uns selbst. Nur wer sich selbst respektiert, kann anderen Menschen mit Respekt begegnen. Als Elternteil steht man dabei in der Vorbild-Funktion. Die Kleinen orientieren sich mehr an dem vorgelebten Verhalten der Eltern als an dahingesagten Regeln. Außerdem hilft es, wenn Kinder lernen, miteinander in der Familie über alles zu reden. Auch wenn es im engsten Familienkreis nicht immer einfach ist Respekt aufzubringen, ist ein respektvoller Umgang die Grundlage zur Lösung eines Konfliktes. Was hat ein respektvoller Umgang in der Familie denn mit Gesundheit zu tun? Je respektvoller der Umgang miteinander, desto harmonischer ist auch meist das Familienleben. Somit gibt es weniger Auseinandersetzungen und Konflikte und dadurch ist der Stresspegel nicht so hoch. Wir erfahren weniger Belastung und sind nicht so erschöpft.
Kommunikation mit Kindern
Um Konflikte zu vermeiden, ist eine gute Kommunikation das A und O. Hier ein paar Kommunikationsregeln, die den Alltag erleichtern können.
REGELN FÜR GESPRÄCHE MIT KINDERN
👉 Kinder ernst- und wahrnehmen. 👉 Regelmäßig mit ihnen Gespräche führen. 👉 Ihnen Mut machen beim Erzählen (aufmerksamer Blick, Kopfnicken). 👉 Sich Zeit für sie nehmen, nicht unruhig sein oder das Kind unterbrechen. 👉 Dem Kind die Chance geben eigene Lösungen für Probleme zu finden bzw. entwickeln. 👉 Die Mimik und das Verhalten müssen übereinstimmen. Wenn Erwachsene ernst reden aber dabei lächeln widerspricht sich das und die Kinder nehmen das Gesagte nicht so ernst. 👉 Bei Gesprächen Blick-und Körperkontakt aufbauen. 👉 Auf eine Augenhöhe mit dem Kind begeben.
Kommunikation mit Kindern

ICH-BOTSCHAFTEN SIND BESSER ALS DU-BOTSCHAFTEN!

Du-Botschaften werden meistens als Vorwurf, Beschuldigung, Herabsetzen, Angriff oder Abwertung aufgefasst. Da das Verhalten des Gegenübers mit einer Du-Botschaft bewertet wird, reagiert dieser entweder mit Gegenangriff, Schweigen und emotionalem Rückzug oder Gesprächsabbruch.

Beispiel: Du Faulpelz, tu endlich was!

Ich-Botschaften hingegen enthalten die eigenen Gefühle und Wünsche. Das erwünschte Verhalten des anderen wird beschrieben, aber nicht bewertet. Dabei ist das Verständnis des Gegenübers größer und das Gespräch wesentlich effektiver.

Beispiel: Ich brauche dringend deine Hilfe!

AKTIVES ZUHÖREN

Zum aktiven Zuhören gehört nicht nur aufmerksames Zuhören. Zuhörer sollten während des Gesprächs Blickkontakt halten, zwischendurch mit Kopfnicken oder kurzem Zustimmen signalisieren, dass sie zuhören, nicht dazwischenreden, Nachfragen stellen und zum Schluss das Gesagte in eigenen Worten kurz wiederholen.

Außerdem ist es sinnvoll eine ruhige Minute dafür zu wählen, in der kein Stress herrscht. Die eigene Meinung sollte nur sparsam zum Ausdruck gebracht werden, um eine Selbstreflexion der Kinder zu ermöglichen.

Wenn es doch zum Konflikt kommt

Konflikte, Streitereien oder auch Auseinandersetzungen sind ganz normal und gehören dazu. Sie helfen sogar dem Kind, die eigene Position zu finden, sich in die Gemeinschaft einzufügen und eine Persönlichkeit zu bilden. Indem Stresssituationen von Kindern bewältigt werden, lernen sie sich selbst zu behaupten, nein sagen zu können, die eigenen Wünsche und Interessen auszusprechen, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen und berücksichtigen, Spannungen ertragen zu können, Überzeugungsarbeit zu leisten, Kompromissbereitschaft, nachzugeben oder Selbstbehauptung.

TIPPS ODER ANREGUNGEN, WIE KONFLIKTE GELÖST WERDEN KÖNNEN
💡 Dem Kind die eigenen Gefühle mitteilen und das eigene Verhalten erklären (z.B.: Sagen, welche Grenze überschritten wurde). 💡 Fragen stellen, das Kind wahrnehmen und verstehen. 💡 Anschuldigungen sind meistens kontraproduktiv und führen zu Widerstand. 💡 Die Wahrnehmung des anderen schildern: Wie nimmt man die andere Person wahr (z.B. das Verhalten betreffend). Oft unterscheidet sich die eigene Wahrnehmung von der der anderen. 💡 Versuche dich in das Verhalten bzw. in die Situation des anderen hineinzuversetzen. 💡 Beim Thema bleiben. Nicht nach dem Motto: Wenn wir schon dabei sind, werfe ich dir alles vor, was mich stört. 💡 Gib deinem Kind Raum für Entschuldigungen und nimm diese auch an. 💡 Wenn du als Elternteil etwas falsch gemacht hast, gestehe es ein und entschuldige dich. 💡 Versöhne dich, sodass der Konflikt einen Schlusspunkt erhält. Das Glücksgefühl dabei tut Ihrem Kind gut. 💡 Krame alte „Vergehen“ nicht immer wieder hervor, wenn das Thema abgeschlossen ist.
Wenn es doch zum Konflikt kommt
Nun hast du einen kleinen Einblick in das Thema Gesprächsführung und Konfliktlösung bekommen. Nutzt du einige dieser Strategien in deinem Alltag? Wie harmonisch sieht dein Familienalltag aus? Stimmen die nachfolgenden Aussagen mit deinem Familienleben überein?
  • Wir respektieren einander
  • Wir gehen freundlich miteinander um
  • Wir hören uns gegenseitig zu
  • Wir kommunizieren unsere Wünsche und Erwartungen
  • Wir helfen uns gegenseitig, so gut es geht
  • Wir bleiben auch im Streit fair zueinander
  • Wir halten uns an Versprechen und Verabredungen
UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE

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